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Angelika Hartmann

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Foto: Köthen Kultur und Marketing GmbH, Historisches Museum und Bach-Gedenkstätte


Angelika Hartmann kam am 12. Juli 1829 in Köthen zur Welt. Ihre Mutter verstarb bereits, als Angelika vier Jahre alt war und ihren Vater verlor sie im Alter von gerade 16 Jahren. Von da an musste sich Angelika Hartmann nun ihren Lebensunterhalt als Kindermädchen und durch Erteilung von Privatstunden verdienen. Besondere Vertrauenspersonen waren für sie der Köthener Gymnasialprofessor Dr. Karl Schmidt und die Fröbelepigonin Bertha von Marenholtz-Bülow, mit denen sie zeitlebens in enger Freundschaft stand, die das junge Mädchen in privatem pädagogischen und philosophischen Unterricht in die Gedankenwelt Friedrich Fröbels einführten.
Auf Anraten der Adeligen und Karl Schmidt ging Angelika Hartmann 1859 nach Dresden, um sich dort in dem von Bruno Marquart geleiteten Kindergärtnerinnenseminar ausbilden zu lassen. Anschließend eröffnete sie in Dresden einen privaten Kindergarten. Diesen übergab Angelika Hartmann 1864 und kehrte nach Köthen zurück. In ihrer Heimatstadt gründete sie zu Ostern 1864 den ersten Kindergarten nach Fröbel, in welchem Ende 1865 bereits etwa 60 Kinder im Vorschulalter von 2 ½ - 6 Jahren nach Fröbelschen Grundsätzen gebildet und erzogen wurden. Ein besonderes Anliegen war ihr der Übergang vom Kindergarten zur Schule, die sog. Vermittlungsklasse. Ihrem Kindergarten fügte die Pädagogin eine dreiklassige Elementarschule hinzu, später noch eine höhere Töchterschule und ein Kindergärtnerinnen- und Lehrerinnenseminar.
1875 übersiedelte Angelika Hartmann mitsamt ihrem Institut nach Leipzig. Dort gründete sie bereits 1876 den "Leipziger Fröbelverein", der im September 1879 dem Deutschen-Fröbelverein (DFV) beitrat, und einen Volkskindergarten. In der Folgezeit rief sie noch den Kindergartenverein "Hartmannia" und den Verein "Deutsche Mütter" ins Leben. 1895 übereignete sie ihre Einrichtungen dem "Leipziger Fröbelverein", der 1904 ein eigenes Haus erwerben konnte. Dieses wurde in Würdigung und Dankbarkeit an die Gründerin "Angelika-Hartmann-Haus" genannt. Damit verbunden war die Aufgabenstellung, Lehrerinnen an Bürgerschulen und Kindergärtnerinnenseminaren, Familienkindergärtnerinnen, Leiterinnen von öffentlichen Kindergärten, Horten und Jugendheimen, sowie auch Kindergärtnerinnen auszubilden. Unter Angelika Hartmanns Leitung wurden ca. 5000 junge Mädchen und Frauen ausgebildet. Angelika Hartmann war aktives Mitglied des DFVs, für den sie mehrere Hauptversammlungen in Köthen und in Leipzig organisierte.
Die Pädagogin starb im Alter von 87 Jahren am 22. März 1917 in Leipzig. Ihre Urne wurde im Kolumbarium des Leipziger Südfriedhofes beigesetzt.
 

 

 

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Angelika-Hartmann-Denkmal in Köthen von Paul Stuckenbruck




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